Rezension: Florence Nightingale

Autor/innen

  • Hubert Kolling Autor/in

Abstract

María Isabel Sánchez Vegara: Florence Nightingale (Reihe: Little People, Big Dreams). Aus dem Englischen von Silke Kleemann. Illustriert von Kelsey Garrity-Riley. Insel Verlag. Berlin 2024, 32 S., Halbleinen, 15,00 €, ISBN 978-3-458-64405-7

 

Sie ist nicht nur in ihrem Heimatland England und darüber hinaus in Europa, sondern vermutlich weltweit die berühmteste Krankenschwester: Florence Nightingale (1820-1910), die als „The Lady with the Lamp“ („Die Dame mit der Lampe“) und „Heldin des Dienstes“, so der Untertitel einer Monographie aus dem Jahre 2005, vor allem aber als „Pionierin“ und „Wegbereiterin der modernen Krankenpflege“ in die Geschichtsbücher einging. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass trotz einer Vielzahl bereits über sie vorliegender Arbeiten, seien sie nun wissenschaftlicher oder populärer Natur, immer wieder neue hinzukommen. Die jüngste Veröffentlichung fällt dabei insofern aus dem Rahmen, als sie nicht für Erwachsene, sondern für Kleinkinder gedacht ist. Dementsprechend erscheint das Bilder-Lesebuch der spanischen Kinderbuchautorin María Isabel Sánchez Vegara in der Reihe „Little People, Big Dreams“, die – inzwischen schon mehr als hundert Titel umfassend – von den beeindruckenden Lebensgeschichten bedeutender Menschen erzählt. Jede dieser Persönlichkeiten, darunter weltbekannte Namen wie Martin Luther King, Mahatma Gandhi oder Mozart, hat Unvorstellbares erreicht. Dabei begann alles, als sie noch klein waren: mit großen Träumen, so auch bei Florence Nightingale.

So erzählt das vorliegende, aus dem Englischen von Silke Kleemann übersetzte und von Kelsey Garrity-Riley illustrierte Kinderbuch „Florence Nightingale“ in einfachen Sätzen und auf wenigen Seiten ihre Lebensgeschichte, wie sie als Tochter wohlhabender Eltern in Florenz (daher der Name Florence) geboren wurde, eine gute Erziehung erhielt, statt zu heiraten sich „bei Pastor Fliedner und seinen Diakonissen in Kaiserswerth die Krankenpflege“ ausbilden ließ, um anderen Menschen zu helfen, 1853 während des Krimkriegs (von 1853 bis 1856) mit einer „Gruppe von 38 freiwilligen Krankenschwestern, darunter viele tapfere Nonnen“ nach Konstantinopel aufbrach, „um den Soldaten geduldig, gewissenhaft und stets freundlich beizustehen“, dabei die mangelnde Hygiene in den Militärlazaretten anprangerte und damit letztlich eine Revolution im Gesundheitswesen auslöste, schließlich zurück in England „eine Schule für künftige Krankenschwestern“ einrichtete, wodurch „die Krankenpflege zu einem respektierten Beruf“ wurde. Jedes Jahr im Mai, am Geburtstag der kleinen Florence, so der abschließende Hinweis der Autorin, werde auf der ganzen Welt der Internationale Tag der Pflegenden gefeiert: „Zu Ehren der Begründerin der modernen Krankenpflege und all der Krankenschwestern und -pfleger, die jeden Tag für unser aller Wohl tätig sind.“

„Florence Nightingale“ ist ein sehr ansprechend gestaltetes Büchlein das ideal zum Vorlesen für Kleinkinder geeignet ist, indem es auf wenigen Seiten – in knapp 30 Sätzen – die gesamte Lebensgeschichte der bedeutenden Krankenschwester in leicht verständlicher Sprache nacherzählt. Zugleich bieten die durchgehend ganzseitigen Illustrationen vielfältige Möglichkeiten für Erklärungen beziehungsweise vertiefende Gespräche. Die Pflegeberufe, die bekanntlich unter chronischem Personalmangel leiden, können sich glücklich schätzen und stolz darauf sein, dass in der Reihe „Little People, Big Dreams“ nun auch eine Vertreterin ihres Berufsstandes vertreten ist. Wenn die Lektüre

bei der ins Auge gefassten Zielgruppe vielleicht zu einem positiven Image der Pflegeberufe beiträgt, dürfte eine gute Sache sein.

Eine Rezension von Dr. Hubert Kolling

Veröffentlicht

2024-12-19

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Zitationsvorschlag

Rezension: Florence Nightingale. (2024). Geschichte Der Gesundheitsberufe, 2(2). https://manuskripte.hpsmedia-verlag.de/index.php/gdg/article/view/208